Rissprüfung für Anschlagketten

Eine regelmäßige Rissprüfung und Sicherheitsüberprüfung von Anschlagmittel und Hebezeuge entsprechend den Vorschriften, ist durch eine befähigte Person durchzuführen. Dies wird innerhalb der DGUV Regel 100-500 für Anschlagketten und Lastaufnahmemittel genau geregelt.

Zusätzlich zur jährlichen Sicht- und Maßprüfung, sind in Abständen von drei Jahren, Anschlagketten einer elektromagnetischen Prüfung auf Rißfreiheit zu unterziehen. Dieser Intervall richtet sich nach Einsatzbereich und kann auch in kürzeren Abständen notwendig sein.

Funktionsprinzip der Rissprüfung

Die Rundstahlkette und alle Zubehörteile werden mit Hilfe einer Magnetspule magnetisiert und mit einer fluoreszierenden Prüfflüssigkeit besprüht. Bei der darauffolgenden visuellen Prüfung unter UV-Licht werden die Kette und alle Zubehörteile auf etwaige Risse hin untersucht, die durch Streufluss sichtbar sind.  Auffällige bzw. defekte Teile (Rissanzeige) werden sofort gekennzeichnet und für eine eingehende Untersuchung bzw. Instandsetzung ausgesondert.

Durch die Magnetisierung entstehen Feldlinien die parallel zur Oberfläche der Kettenglieder verlaufen. Risse, die quer zu den Feldlinien liegen, stören diese und erzeugen so ein magnetisches Streufeld oder auch Streufluss genannt. Das heißt, die Feldlinien treten auf der einen Seite der Fehlstelle aus dem ferromagnetischen Material aus und auf der anderen Seite wieder ein. Das hat die Entstehung von Magnetpolen zur Folge.

Durch Magnetisierung bleiben die fluoreszierenden Magnetpulverteilchen an Rissen (Anzeigen) hängen. Diese leuchten unter ultraviolettem Licht und weden somit sichtbar.

Während der Magnetisierung werden die fluoreszierenden Magnetpulverteilchen aufgebracht. Dies geschieht in den meisten Fällen durch Überspülen mit einer wässrigen Suspension. Die feinen Partikel, häufig ferromagnetische Eisenoxide, bleiben an den austretenden Magnetfeldern hängen. Um die Anzeigefähigkeit zu erhöhen, werden die Partikel mit einem fluoreszierenden Farbstoff versetzt, der unter ultraviolettem Licht (UV-Licht) gelblich-grün leuchtet. In einem abgedunkelten Raum erzeugt diese Verbindung eine leuchtende, kontrastreiche (Riss-)Anzeige, wodurch auch feinste Fehlstellen erkennbar werden.

Ablauf der gesamten Prüfung

  • Reinigung der Kette

  • Magnetisieren der Kette

  • Eintauchen der Kette in fluoreszierende Flüssigkeit mit Magnetpulver

  • Mittels UV-Lampe/ Schwarzlichtlampe auf Risse/ Anzeigen prüfen

  • Ketten Plakettieren und im Prüfprotokoll dokumentieren

Gefahren und Risiken

Mängel entstehen oft im Verborgenen und bringen eine erhebliche Gefährdung für Menschen und Material mit sich. Deshalb empfehlen wir die gesetzlichen Vorschriften bei der Überprüfung der Anschlagmittel genaustens einzuhalten, um somit den Sicherheitsstandard im Unternehmen aufrecht zu erhalten.

Sie brauchen mehr Info zum Thema Anschlagmittelprüfung, oder wollen eine Rissprüfung für Anschlagketten durchführen lassen, dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.